Welchen Umgang pflegst du mit Hindernissen?

Hindernisse sind Herausforderungen an denen man bestenfalls ikonisch scheitern kann. Kunstschaffen heisst besser scheitern zu lernen. Als Künstler versuche ich meiner Intuition zu folgen, meinen Impulsen, was mich zuweilen nicht davor schützt mit dem Kopf durch die Wand zu gehen.

Siehst du den Skandal in der Kunst als nötig?

Der Skandal spielt in meinem Schaffen keine Rolle. Ich sitze nicht in meinem Studio und male mir aus, wie ich meine Mitmenschen provozieren kann. Es ist eine schonungslose Ehrlichkeit, die ich von meiner Kunst abverlange. Wer, wenn nicht Kunstschaffende, konfrontieren die Gesellschaft mit dieser Offenheit? Wenn sich Betrachtende durch meine Kunst provoziert fühlen, sagt das mehr über sie aus als über mich und meine Kunst.

Was bedeutet für dich Kontrollverlust?

Der Kontrollverlust birgt das Potenzial, etwas über sich, das Menschsein und die Welt zu erfahren – fernab von Konvention und Moral. Diese Momente der Grenzüberschreitung und des Vorstossens ins Ungewisse – sie ängstigen mich zuweilen. Manchmal schaue ich auf das, was durch meine Kunst in die Welt getragen ist, und erschrecke. Dann sehe ich, dass es gut war.